Montag, 16. April 2012

Urban Slackline Terrorists

Almost the same story in english, click here.
Es passiert langsam wieder was. Diesmal was Geheimes, da sich der Spot in der Tiefgrauzone befindet.
Diesmal nur Jordan und ich, ein paar fremde Fotografen und ein paar dumme, randalierende Kinder. Die Location ist ein altes Bahngebäude, perfekt symmetrisch und rund gebaut. Überall sind Scherben, Graffiti, Steine, Löcher, morsches Holz und jede Menge Stahl. Ein unwirklicher und bei weitem nicht alltäglicher Anblick mit der damit zusammenhängenden Neugier und Abenteuerlust liegt in der Luft. Alle Zugänge sind fest verbarrikadiert und Gewalt ist hier nicht das Zauberwort zum Öffnen der Tür. Zum Glück waren wir vor einigen Wochen bereits zum auschecken vor Ort und kannten den zwar mühsamen, alles in allem aber sichersten und schnellsten Weg ins Gebäude. Alles was man braucht ist ein Seil und 'n bisschen Skill..
Der Aufbau war ähnlich extravagant. Man spannt von einer Leiter aus, deren unterer Teil entfernt wurde und die somit einfach in der Luft hängt. Oben gibt zieht sich um den gesamten Kreis eine Plattform, allerdings kann man von dort extrem einfach durch die zerschlagenen Scheiben und aus allen Richtungen gesehen werden und wir wissen nicht, wer sich alles an unserer Aktion stören könnte. Die anfangs erwähnten dummen Kinder rennen auf dem völlig maroden Dach umher, wir haben Angst um sie und über die Tatsache, das eventuelle anrückendes Sicherheitspersonal unser so weit fortgeschrittenes Projekt noch beendet. Nichts passiert.
Jordan bekommt logischerweise die Erstbegehung auf dem fast übertrieben slacken Threaded Tubular-Webbing. Heute ausnahmsweise mit nem richtigen Gurt und ner kleinen Aufwärmphase. Ich kann mir n On-Sight erarbeiten und laufs gleich nochmal, wer weiß ob der Spass nicht doch noch unfreiwillig beendet wird. Überhaupt macht diese Unsicherheit des "man-könnte-gleich-erwischt-werdens" das Laufen um einiges schwieriger, kommt doch noch eine zusätzliche Nervositätskomponente in die ohnehin schon aufgewühlte Gedankenwelt.
Am Ende ist wie immer alles gut. In nur 3 Stunden ging alles glatt über die Bühne: reinkommen, riggen, mehrfach laufen, deriggen, rauskommen. Einmal mit nem Profi gearbeitet...
Schicke Fotos gabs nebenbei auch noch, natürlich von Jordan Tybon himself.

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