Der Kapuzenturm am Wilden Kaiser ist in Highlinekreisen schon lange ein Begriff. Allerdings ist die Line dort schon mehrere Jahre alt und es wurde Zeit dort mal ein paar der unzähligen Möglichkeiten zu nutzen.
Die Idee und Motivation kam wie so oft von Johannes Olszewski. Er erkundete vorab den Nordgrat am Fleischbankpfeiler und machte auf halber Höhe 2 neue Spots ausfindig.
So ging es diesmal allein für mich auf zum Stripsenjochhaus in der Nähe von Kufstein. Hannes war bereits mit Jérémy Folly und Alex Schulz vor Ort. Fabian Rupprecht und Flo Hänsn waren ebenfalls direkt nach Lublin angereist. Die kürzere der beiden Lines war bereits fertig aufgebaut und von Jérémy erstbegangen. Sie hört auf den Namen "Bah Nah Nah Effekt" und ist mit 22m Länge und etwa 150m Höhe die schönste Line, die ich in dieser Schwierigkeit kenne. 20m weiter links endet "Gourmet-Schorsch", eine 40m lange und wahrscheinlich um die 350m hohe Herausforderung mit beeindruckender Alpenkulisse.
Zu meinem Glück taten sich die anderen sehr schwer und ich konnte mir mit einem OS FM den FA sichern. Ich liebe Abkürzungen...
Als wäre ein Bann gebrochen, konnte sich Hannes direkt nach mir die zweite Begehung abholen..
Als wir am Abend den Rückweg antreten wollten, wurden wir geschockt. Das Fixseil war weg. 80m Statikseil die unseren Rückweg durch senkrechtes UIAA IIIer Gelände leicht und sicher gestalten sollten wurden von irgendeinem Arschloch mitsamt Karabinern entfernt.
Weiter unten machte Hannes 2 Kletterer mit einem solchen Seil aus und rief sie an.
Bernhard Witz mit RedBull-Heli |
Die zweite Geschichte von ihnen war ebenfalls nicht so gut für uns. Am nächsten Tag sollte ein RedBull Hubschrauber kommen, der Kilian in "Des Kaisers neue Kleider" filmen sollte. Allerdings wollte dieser Hubschrauber genau durch unsere 40m Breite Scharte fliegen. Wir ließen den beiden natürlich den Vorrang und einigten uns darauf, die Line bis 13Uhr abzubauen.. Sachen gibt's...
Oben an der Hütte stellten wir den Bergführer zur Rede. Der Schorsch saß mit seinen Kollegen am Stammtisch.
Das Seil hinge wohl schon seit über einer Woche da... Aha. In alpinem IIIer Gelände brauche man kein Seil, weils ja so schön einfach sei... Aha. Wir wären nur "richtige" Bergsteiger, wenn wir das auch so könnten...
Ich hoffe seine Dummheit tut ihm ausreichend weh, jeder von uns hätte ihm ansonsten sehr gerne auf's Maul gehauen.. egal...
Helmar Fasold 1st Ascent "GourmetGeorg" (by Jérémy Folly) |
Am nächsten Tag gingen alle, die die Lines noch nicht begangen hatten früh morgens hoch zum Spot, Hannes und ich hatten bereits die nächste schöne Linie im Kopf. Wir bohrten eine weitere Line ein, konnten sie sogar noch fertig aufbauen und noch am selben Tag begehen. An Schönheit kaum zu übertreffen, nur 20min von der Hütte entfernt und Traumwerten von 38m Länge und 80m Höhe war es endlich Hannes, der sich seine erste richtige Erstbegehung erlaufen konnte. "AlphaBetaTurboLine"!
Bernhard und ich zogen nach, danach wurde es zu dunkel.
Die Wetterprognosen waren schlecht und wir packten vorsorglich all unser Zeug zusammen. Christian versuchte sich an der Line als innerhalb von wenigen Minuten die Sicht auf neblige 20m sank und starker Wind einsetzte. Er kam trotzdem ein paar Schritte weit.. Dann kam Eisregen dazu und der Wind legte nocheinmal nach, wir mussten sofort abbauen. Klatschnass und fertig erreichten wir die Hütte und stiegen ab, zurück nach Ottobrunn, Hannes hatte sturmfrei...
Johannes Olszewski auf der AlphaBetaTurboLine (by ChristianKrr) |
Obwohl der Trip mit allerlei Unvorgesehenem gespickt war, war er trotzdem sehr erfolgreich, also ein dickes Dankeschön an Hannes für die Organisation und Jeremy für die Fotos! Es folgen noch weitere Fotos, aber das macht ja alles Arbeit, ne?.
Beschreibung zu Lage und Haken der Spots wird es im Slackline.at-Forum geben.
Fetter Bericht.
AntwortenLöschenSehen uns am SA, die Session hat angefangen...