Die beiden Teile der Sommer-Challenge Reihe vom SRF 2 sind fertig und wurden auch schon gesendet.
Ich habe Tränen gelacht, die Texte für den armen Sprecher sind mehr als hanebüchen, aber alles in allem ists recht gut geworden.
Man kann unten ja auch nachlesen wie's wirklich war. Bernhard ist nicht annähernd der Held der er laut dem Beitrag sein soll und Fabi und ich sind nicht die entsprechenden Vollhorsties. Ich hoffe das zumindest...^^
Es wird wohl auch im Laufe einer Rückverdummungskampagne eine richtige Doku folgen, mit mehr Inhalt und Landschaftsaufnahmen und mehr Interviewgesprächen von uns allen. Wann ist noch unklar, ob steht aber schon fest.
Die Qualität des Videos hat übrigens sehr gelitten, wird aber mit der Zeit besser.
Teil 1:
Teil 2:
Mittwoch, 28. August 2013
Sonntag, 18. August 2013
Der weiße Rausch
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Der Trip auf's wesentliche reduziert. |
Aufgrund der Länge dieser Reise, Reizüberflutung, körperlichen Ausfällen und sicherlich trotz allem auch zuwenig Erfahrung, kann ich diesmal nicht sagen, dass die folgende Geschichte der Wahrheit entspricht.
Aber hier kommt meine Version der Reise...
Ich kannte das Projekt seit vielen Jahren, da quasi jeder schon mindestens einmal ein Auge auf diesen außergewöhnlichen Spot geworfen hat. Man müsse tagelang durch den Dschungel laufen, wilde Tiere, Indianer, absurde Felsformationen, Abgeschiedenheit und Freiheit jenseits jeglicher Zivilisation in Kauf nehmen und so weiter und so fort..
Einslacken in Uruyen. Im Hintergrund brennt der Wald. |
"Explora Treks", im weitesten Sinn eine Reiseagentur, wird uns helfen vor Ort zu kommen. Schon dutzende Male waren sie auf den Tepuis (so nennt man die Tafelberge da) und vor allem sind sie die Einzigen, die sich bereit erklären unser nicht ganz ungefährliches Projekt zu unterstützen. Sie kümmern sich um alle Permits (Einreise mit großer Kamera, Filmrechte und sogar das Abseilen neben dem Wasserfall bedarf einer Erlaubnis), verhandeln mit den geplanten Träger, usw. .
Außerdem werden uns Alex und Alec von "Hals und Beinbruch - Film" begleiten, also die Gleichen, die auch schon am Mönchsbüffel mit uns unterwegs waren.
Als ich dann höre, dass der seltenste aller Highlinefreunde Fabian Rupprecht mitkommt, sage ich schließlich doch ja. In zwei Monaten fliege ich also nach Venezuela. Ich hab noch nicht mal 'nen Reisepass..
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Und am Anfang war der Spaß. |
Der Ausgangsort Uruyen mit der Psychocessna. |
Danach dürfen wir aber über eine Stunde stehen, bis die Herren Beamten uns für würdig erachten tatsächlich in ihr Land einreisen zu können. Am Gepäckband fehlt dann Alecs Rucksack. Alle seine Privatsachen sowie die meisten Akkus für die Kameras fehlen somit. Der Rest ist aber zum Glück ungeklaut und in vollständigem Zustand vor Ort.
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Schuhe ausgeschüttelt? |
Richtig da sind wir aber immer noch nicht. Ein Flug steht noch aus, mit einer kleinen Cessna müssen wir an den eigentlichen Ausgangspunkt fliegen. Uruyen, ein kleines Indianerdorf im absoluten Nirgendwo.
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So frühstücken Gewinner. |
Das erste Mal in so einem kleinen Flugzeug ist schon auf seine eigene Art witzig. Sind die Anzeigen samt Tachonadel ausgedruckt, ausgeschnitten und eingeklebt? Warum haben wir bei der Landung mehr Sprit im Tank als beim Start? Wozu dienen wohl die Reißverschlüsse in der Decke? Oh, die Startbahn ist ja völlig uneben, das wackelt aber lustig..
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Gepäck aufteilen und abwiegen. |
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Irgendwo an der tschechischen Grenze. |
Wir fliegen weiter und nähern uns Uruyen, einem kleinen, einsamen Örtchen im Stil eines Indianerdorfs. Am Anfang der Landebahn, ein gemähter Acker wenn man so will, liegt ein Flugzeugwrack. Wir überleben aber zum Glück. Die nächsten 2 Tage verbringen wir das aufs-Gepäck-warten mit kleinen Wanderungen und Spielen mit uns völlig unbekannter Flora und achtbeiniger Fauna.
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Komischer Weise ist keiner drauf reingefallen.. |
Es hilft aber nix, wir müssen los. Die 2 Tage rütteln bereits an der Zeitplanung. Und so schleppt sich Fabi voran und ich hab mal wieder Übergepäck auf dem Rücken. Die Etappe sollte nicht so anstrengend und nicht so lang sein.. wir treffen nach etlichen zermürbenden Höhenmetern, unzähligen Savannenkilometern und in totaler Finsternis im Camp ein. "Noch 20 Minuten", tönt es eine Stunde vor unserer Ankunft von den Guides. Fabi (der mittlerweile nur noch apathisch-mechanisch reagiert und läuft) wird mit Alex komplett auf dem Weg zurückgelassen, Bernhard und ich rennen zurück um die beiden durch den Dschungeltrampelpfad zu leuchten..
Kurzes Essen im Lager I, Flüssigkeitsnachschub und wir fallen in die Schlafsäcke. Das Jetlag ist auch noch nicht ganz verarbeitet.
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Eine der Wegmarkierungen. |
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Flussbett. |
Wir finden das ja alles nicht so ganz korrekt, aber Zitat Alfredo: "The Indians are badass!"
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So sehen echte Indianer aus. Adidas und Crocs! |
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Die sagenumwobenen Arepas. |
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3 Tage im Camp 2 an El Libertador. |
1st Ascent von Kevin und Alfredo. |
Die winzigen 10x10 Bolts in Sandstein steigern nicht gerade die Vorfreude, aber objektiv betrachtet reichen sie voll aus, auch für die nächsten Jahre.
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Fabi läuft schnell, bevor der Nebel kommt. Es ist 6.00 morgens, wir leben mit der Sonne. |
Ich könnt schonwieder kotzen. |
Der Nebel hat Angst vor Bernhard. |
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"Shangri-La", 38m lang und 80m hoch |
Am Ende bauen wir erst einen Tag später ab und investieren noch einen Puffertag. Es lohnt sich, denn Fabi läuft frisch ausgeschlafen (6.00Uhr morgens, vor'm Frühstück) sofort und entspannt ebenfalls seinen FM.
Dann lecker Arepas und Haferflockenmilchpulverwasser und ab geht's 3 Tage Richtung AngelFall.
Das Bild ist gerade, die Zelte sind schräg. |
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Wetterstation mit USB-Aufladefunktion. |
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Nein, wir hatten keine Machete. |
Die Landschaft ist atemberaubend außergewöhnlich. Alles ist wie auf einem fremden Planeten. Quasi jede Pflanze dort ist endemisch, der Sandstein nimmt die
unerklärlichsten Formen an und alle 60 Minuten ändert sich die Landschaft um 100%. Hier noch auf Sandsteinplatten, dann im Dschungel, dann ist plötlich alles voll mit Rostklumpen. Wieder Dschungel, aber diesmal sieht es aus wie das Elbsandstein gekreuzt mit Jurassic Parc. Es folgen das Märchenmoor, Sumpf und die "Reisfelder",
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Der Märchenwald. |
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Jungles finest. |
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Allein ohne Bar. |
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Wie fühlt man sich eigntlich, wenn es unter einem 800m runtergeht? |
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Alec hat keine Angst vor'm Penisfisch. |
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Der Abseilstand an einem kleinen Sandsteintisch. |
Fazit der Erkundung: Beide Blöcke sind uns zu gruselig um sie direkt anzuspannen, immerhin hängt Block 2 zu mindestens einem Drittel in der Luft. Wenn nur ein einziger Block hier in der Landschaft seine Position verändert, würden wir mit Dominoday Extreme in die Geschichte eingehen. Wir werden also den einen als A-Frame benutzen und dahinter in die massive Wand bohren und den anderen Block nur als Umlenkung benutzen, um ihn eher nach innen zu belasten. Eine Möglichkeit das Ganze ohne Bohren über die Bühne zu bringen, sehen wir leider nicht.
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Lach doch mal, kleines Regengesicht. |
Als wir das nötige Equipment holen wollen, realisieren wir einen epischen Fehler. Den Weg von Fabi und mir zurück zu gehen ist quasi unmöglich. Wir haben uns keine Sorgen gemacht, weil wir ja Bernhards Weg nehmen können. Bernhards Weg zurück zu gehen ist quasi unmöglich. Er hat sich keine Sorgen gemacht, weil wir ja unseren Weg nehmen können.. Leise beginnt der Niesel. Es folgt eine längere Befreiungsaktion durch das Labyrinth, Sprünge, Klettern und Menschenbaustellen included. Alex ist uns beim Hinweg unbemerkt gefolgt und hat glücklicherweise vor uns den Rückweg erkundet. Von oben ruft er uns Anweisungen zu. Kräfteverzehrt kommen wir wieder oben an. Immer wieder erstaunlich wie anstrengend es ist, so lange hochkonzentriert in schwierigem, absturzgefährdetem Gelände unterwegs zu sein.
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40kg Gepäck auf 60kg Körpermasse = 30€/Tag. |
Angelfalltag 2:
Das Frühstück war zum Kotzen. Ja, schon wieder Essen. Es gab merkwürdig aussehende Maisbreiröllchen mit Thunfisch, die noch schlimmer geschmeckt haben als geahnt. Es gibt nur noch Reste. Weiter gehts.
Das Gestein auf Seite 2 ist entgegen seiner Optik und unserer gesammelten Erfahrung hier extrem beschissen. Keine 10 cm^2 erklingen in einem schönen Pinggeräusch. Wir klopfen sicher eine halbe Stunde vor uns hin, bis wir in einem Spalt fündig werden. Gott sei Dank, alles andere wäre zur Rigging-Odysee geworden.
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Es hat die ganze Erdnuss gegessen! Die GANZE! Und davor Kokos! |
Fehlerlos und zügig kommen wir voran. Als Bernhard das letzte Tape klebt, setzt der Regen noch heftiger als zuvor ein. 3-4h warten wir unter unserem heimisch gewordenen Überhang auf Besserung. Immer mehr Wasser quilt durch die Blöcke und es entstehen Ströme, die gestern noch nicht da waren. Es wird zusätzlich immer lauter, es brüllt uns an, macht Angst und zwingt uns zu schreien, wenn wir miteinander reden wollen.
Hoffentlich werden wir nicht irgendwann zusammen mit unserer Langeweile aus der Höhle gespült.
Alec hat angeblich Höhenangst. Davon war aber nicht allzuviel zu merken während der Dreharbeiten. |
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Warten auf den Bus. |
Die Wolken wollen nicht ganz verschwinden, gönnen uns aber Pausen. Kein Gerede mehr, Ausreden zählen nicht, meine schlechte Stimmung muss ich auch unter Kontrolle bringen. Der Wasserfall ist über Nacht noch einmal doppelt so groß geworden und hat sich in ein gewaltätiges schäumendes Monster verwandelt. Die Line misst zwar nur 25m, aber wir alle waren selten ähnlich beeindruckt. Swami-Bernhard fängt an. Alle sind nervös. Was kann ich noch sagen. FM, OS! Seine Freude ist riesig. Bernhard hatte die meiste Arbeit bei dem Projekt, war immer und trotz allem hoch motiviert und kann jetzt die Früchte ernten. Gleich nochmal hin und zurück, dann Regen.
Fabi is der Nächste. Was soll ich sagen, auch er läuft direkt rüber. Zurück ein kurzer Startcatch, dann fällt aller Druck von ihm ab und er trickst sich elegant rüber auf die andere Seite. Feierabend für ihn. Alles gemacht wofür er gekommen ist. 14 Tage Irrfahrt für 50m auf einer Slackline. Ich liebe es wenn das passiert und Fabi ist heute nicht nochmal auf der Line zu sehen.
Was ist rot und läuft durch die Luft? |
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Fabi hat zum Glück sein Extraleben dabei. |
Dann sehe ich genauer hin und merke, dass ich nur auf einen riesigen, bewachsenen Absatz geschaut habe, der sich von oben nur schlecht vom Dschungelboden abhebt. Es geht dahinter noch einmal über das Doppelt weiter. Challenge excepted, Chongozeit. Der Wasserfall peitscht keine 10m links neben mir aus der Wand und verschiebt meine Optik die ganze Zeit nach rechts. Water- und Highline in einem. Die Musik auf meinen Ohren ist auf voller Lautstärke, doch alles was ich hören kann ist das beständige weiße Rauschen des Wassers. Ich konzentriere mich darauf und laufe los. Zitternde Schritte bringen mich OS auf die andere Seite. Ruhigere Schritte tragen mich zurück. Geschafft. Wir sind durch! Wir können nach Hause!
Eine Sache gibt es aber doch noch. Eine Cesna soll Luftaufnahmen von uns machen. Allerdings erst gegen 15Uhr. Jetzt ist es höchstens 11.00. Bernhard spult und spult die Line ab. Mit Brille und ohne, mit Cap, ohne Cap, Trick hier, Trick da. Ich laufe insgesamt noch 3 FM, bis ich mich auch dort oben frei und sicher fühle und sogar umherschauen kann. Noch nie war ein bisschen extravagante Aussicht so aufwendig.
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Bernhard bei seinem 20. FM. |
Die Sonne blinzelt kaum auf den Planeten, da stehen wir schon wach draußen, sortieren unser Material und trocknen was das Zeug hält. Ganz reicht es nicht, aber zumindest die Körper werden einigermaßen aufgeheizt. Der Plan ist, dass wir neben dem Wasserfall über die Steilwand abseilen. Da die Träger nicht mitkommen, müssen wir ab hier alles selbst tragen. Schätzungsweise heißt das, circa 40kg pro Person. Allerdings tragen 2 Träger alle Zelte und die Kochausrüstung durch den Dschungel zurück.
Mosquito Cave - Wer findet Bernhard's Schlafplatz? |
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Alfredo mit 50kg extra am Gurt. |
Doch etwas positives hat die Situation. Seit 14 Tagen tragen wir nämlich für die beiden Abseiltage Proviant mit uns rum. Eisern und diszipliniert wartet in wasserdichten Tüten ein Wurst-Cracker-Powerriegel-Keks-Schokoladen-Arsenal auf uns. Leider sind es nur kleine Mittagsrationen. Wir dachten Frühstück und Abendessen kommt von den Guides, doch alles Essen ist verbraucht. Als wäre das nicht genug, haben wir natürlich auch nur für den einen geplanten Tag Wasser mitgenommen. Was uns hoffentlich nicht umbringt, macht uns härter.
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Beinfreiheit. |
Wir geben ab hier alles ab, die Guides und die Indianer verladen uns in ein Boot und bringen uns nach Isla Raton, ein kleiner Stützpunkt im Dschungel. Es gibt ein Festgelage, wir fressen wie die Schweine, bis zur völligen Bewegungsunfähigkeit. Befriedigt setzen wir uns wieder ins Boot und werden nach Canaima geschippert. Eine herrliche Bootsfahrt. Sitzen, kucken, Tapir bei der Flucht bewundern, der Tepui von unten bewundern, entgegen kommenden Touristen winken, mehr nicht. Hier zahlt sich der Regen der letzten Tage aus. Der Fluss ist ebenfalls immens angestiegen. Die Indianer haben für den Hinweg 3 Tage gebraucht. Immer wieder mussten sie anhalten, aussteigen und das Boot durch zu flache Stellen tragen und schieben. Jetzt ist alles befahrbar und in nur 4h erreichen wir unser vorläufiges Zuhause.
mit Vollgas zurück in die Zivilisation |
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Der Normalzustand wird hergestellt. Vor allem mit Cola. |
Was nicht unerwähnt bleiben soll ist die erste schriftliche Erwähnung des Projekts im europäischen Raum kommt meines Wissens tatsächlich mal wieder von Hannes. Bereits am 12. Juni 2008 (damals war er 15..) postet er im slackline.at-Forum die Idee. Wer bietet mehr?
Danke noch an alle Beteiligten. Dem einen mehr, den anderen weniger, aber jeder war wichtig und kaum zu ersetzen.
Nein, es ist immernoch nicht vorbei. Wir möchten nämlich noch etwas anregen. Bisher ist es in Highlinekreisen so geregelt, dass der Erste, der eine Line begeht, der Erstbegeher ist. Spätestens bei einer Expedition wie dieser macht das allerdings überhaupt keinen Sinn mehr. Wie bei einer großen Kletterroute oder Bergtour zählt die Seilschaft und nicht der Erste am Gipfel. Alle bringen die gleiche Leistung und sind die Erstbegeher. Oft entscheided ja eh nur, wer Schere-Stein-Papier gewinnt... Aufgrund schlechter Erfahrungen, Geschichten und letzten Endes lächerlicher Streitigkeiten über dieses "Wer-darf-der-Erste-sein"-Thema werden wir also bei künftigen Projekten immer als Team auftreten.
Is doch mal n schönes Schlusswort.
Mittwoch, 19. Juni 2013
Lost World
Venezuela Salto Angel Highline Expedition WEBTEASER from HALSUNDBEINBRUCH FILM on Vimeo.
Ich schreibe noch am Blogeintrag, es sind einfach zu viele Seiten die wieder zusammengekürzt werden müssen. 16 Tage ohne Pause sind halt doch recht schwer aufzuarbeiten. Bis dahin, gibts ja aber diese sehr episch-dramatische Zusammenfassung aller groben Ereignisse.
Dienstag, 12. Februar 2013
Man folge dem weißen Kaninchen
Panoramapopama |
So spiessig gings ins Klettermecka El Chorro in Andalusien, Südspanien.
Es hat schließlich einen ganzen Monat gedauert, bis ich den Chalkbag und die Kletterschuhe endlich gegen nix-an-die Füß und meine abgewetzten Lederhandschuhe tauschen sollte..
Martin gibt Vollgas. |
Aber es gab eine perfekte Lücke, die in ihren Ausmaßen und einer realistischen Zeitplanung möglich erschien.
Dank eines schweren Katers und dem Geschenk der einsetzenden weiblichen Umstände, hatte ich einen Tag für mich und machte mich auf die Suche nach einer Möglichkeit die Lücke überhaupt zu erreichen.
Weiter geht's nich zu Fuß. |
Ausgerechnet ein Blick zurück machte mich auf eine Abnormalität im steilen Fels aufmerksam. Steil, aber beinahe laufbar kam ich zum höchsten Punkt des Felsmassivs. Über den Rücken und ein ganzes Stück bergab auf alpinen Pfaden kam ich zu einer Abbruchkante direkt vor meinem Ziel. Ab dort war abseilen und erneutes Klettern gefragt. Ich musste also später wiederkommen..
Die Van-Straße. |
Ich stieg weiter aufwärts. Das Gelände war immernoch einfach, allerdings sorgten tonnenweise loses Gestein (mindestens in der Optik) für jede Menge Spannung und Anspannung. Sächsisch motiviert legte ich eine Schlinge um ein winziges Bäumchen in der Wand, welches wenigstens die gröbsten Ängste reduzieren sollte.
Schleppen. |
Schließlich erreiche ich einen Absatz, kann eine Schlinge legen und gelange zum Gipfel. Ich kann Anna nachholen und sie setzt den ersten Haken auf dem oben genannten Absatz, der den einzigen kompakten Fels weit und breit darstellt. Ich klettere zurück und wir setzen einen weiteren Haken. Dann gibt die Bohrmaschiene den Geist auf, 2 Akkus sind verbraucht. Verdammte 18V-Maschine, wieder an der falschen Ecke gespart... es ist ohnehin Abend, wir seilen ab, lassen 2 Fixseile hängen und machen uns auf den Rückweg.
Die Lücke, war klar, ne? |
Frau tapt. |
Wie immer wird es spät bis alles steht. Martin bekommt den ersten Go, da er nicht so viel Zeit hier in El Chorro hat und nicht nochmal mit hochkommen wird. Für seine erste richtige Highline stellt er sich extrem gut an. Er arbeitet hart und bringt es auf der knapp 30m langen und recht exponierten Line am Ende auf 6 Schritte. Die Sonne verschwindet am Horizont und wir verlassen den Spot, morgen ist auch noch ein Tag.
3-Wetter-Taft. |
Die Line heißt "White Rabbit", Schartenhöhe etwa 35m, Länge wie gesagt knapp 30m und auf jeder Seite befinden sich 3 Bolts. Diese sollten bei Wiederholungen bitte immerwieder neu bewertet werden, schließlich bin ich nur 1/6-Geologe..^^
Schließlich bauen wir wieder ab, der Wind lädt nicht zum bleiben ein.
Die Rucksäcke sind schwer auf dem Rückweg, doch der Schritt wie immer positiv erfolgreich beschwingt, wie immer wenn ein Projekt geglückt ist.
1st ascent. |
1st ascent Nahaufnahme. |
Weiter gibt es zu Bedenken, dass Highlinen nicht einfach so verboten oder ignoriert werden kann. Eine Infrastruktur für den Sport muss und wird entstehen. Es wäre wie immer schön, wenn dies in geregelten Bahnen passiert. www.slackattack.ch befasst sich mit diesem Thema und wird hoffentlich bald noch mehr Infos zum Thema posten.
Bis dahin, one inch for life, yo! :)
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